Ich wurde am 22. Juni 1964 in Krems/Donau in Niederösterreich geboren. Mein Elternhaus war Teil der mittelalterlichen Gozzoburg und als Achtjähriger entdeckte ich eines Tages unter der Tapete im Wohnzimmer meiner Großeltern Fresken, die eine Jagdgesellschaft und Gaukler zeigten. Schon damals spornten Bilder wie diese meine Fantasie an.
Ich besuchte die Volksschule und das Gymnasium in Krems. Ich war ein durchschnittlicher Schüler und wusste schon ziemlich bald, dass ich selbst einmal Lehrer werden wollte. So begann ich nach der Matura 1982 mit meinem Lehramtsstudium. Mit Kindern und Jugendlichen habe ich immer schon gern zusammengearbeitet, Englisch war mein Lieblingsfach und Geschichte hat mich auch fasziniert. Noch heute liebe ich historische Kriminalromane, ob sie im englischen Mittelalter spielen wie die von Paul Harding/P. C. Doherty oder unter Archäolog:innen in Ägypten wie die köstlich ironischen Peabody-Krimis von Elizabeth Peters. Auch das Thema meiner Diplomarbeit wies in diese Richtung: Von der Nebensächlichkeit zum Mittelpunkt: Zum Leben von Kindern in der Familie in Mittel- und Westeuropa vom 17. bis zum 19. Jahrhundert.
Meine größte Leidenschaft war immer schon das Schreiben. Mit 16 Jahren begann ich als freier
Mitarbeiter bei den "Niederösterreichischen Nachrichten", während meines Studiums war ich dort für die Rubrik "Film aktuell" verantwortlich. Ich schrieb auch Essays zu Themen aus den Bereichen
Film und Literatur für die Wochenzeitung "Die Furche" und die Tageszeitung "Die Presse". Ich liebe Filme und das Kino und glaube, dass das auch aus vielen meiner Texte herauszulesen ist. Schon in
meinem ersten Buch, den Erzählungen Licht zwischen Schatten, gibt es viele Anspielungen auf Filme und mein Jugendroman Feuernebel kann fast wie ein Drehbuch gelesen werden.
Während des Studiums begann ich auch intensiv zu schreiben. Vorerst gab es einige Veröffentlichungen von kurzen Texten in Literaturzeitschriften wie "das pult", "distel" und "Literatur aus Österreich". Bei Verlagen gab es zu dieser Zeit aber bloß Absagen. Erst Anfang der neunziger Jahre konnte ich Hoffnung schöpfen, dass es mit einem eigenen Buch doch eines Tages etwas werden würde. Ich reise für mein Leben gern. Die Erfahrungen aus einigen dieser Reisen verarbeitete ich zu einer Reihe von Erzählungen. Eine davon, die Kurzgeschichte "Southernmost", wurde in eine Reiseanthologie der Literaturedition NÖ mit dem Titel Keine Aussicht auf Landschaft aufgenommen. Kurz darauf erhielt ich einen Anerkennungspreis für Literatur des Landes NÖ (1991). Im folgenden Jahr erschien mein erstes Buch Licht zwischen Schatten (1992) und ich erhielt den Walther-von-der-Vogelweide-Preis des Kulturforums Weiten/Melk. Damals schrieb ich noch unter meinem richtigen Namen Peter Schnaubelt.
Ein Nachwuchsstipendium für Kinder- und Jugendliteratur des Bundesministeriums für Unterricht und
Kunst (1993) wies mir dann die Richtung, die bis heute mein Schreiben bestimmt. Mir wurde klar, dass es eigentlich Texte für Kinder und Jugendliche sind, die mich am meisten interessieren. Und
unter dem Pseudonym Peter Horn klappte es dann auch mit den Verlagen. Meine gruselige Fantasyreihe Florian und
die Geisterwelt kam zwischen 1995 und 1998 in zwölf Bänden im Bastei Taschenbuch-Verlag heraus und 1999
erschien mein erstes Bilderbuch, eine Geschichte um die kleine Schildkröte Sebastian und ihren Vater, unter dem Titel Weißt du, was ich werden will? im Schweizer NordSüd-Verlag. Cristina Kadmon
gestaltete die schönen Bilder dazu. Das Buch wurde in zwölf Sprachen übersetzt, die Fortsetzung Wozu ist ein
Papa da? kam im Herbst 2002 und auch in mehreren Auflagen in den USA und sogar in Südkorea und China
heraus.
Dass die Schildkröte Sebastian heißt, ist übrigens kein Zufall. Ich habe zwei Kinder, Sebastian
ist der ältere. Auf Erlebnissen aus seiner Kindergartenzeit basieren die Geschichten rund um Sebastian und Die
Kinder aus der Gurkengasse (mittlerweile nicht mehr erhältlich). Auch für meinen zweiten Sohn Benedikt habe
ich mittlerweile einen Titelhelden erfunden. Der Bub aus Benedikt und die
Schmetterlingsmenschen trägt seinen Vornamen. Dieses Buch ist das erste, das ich selbst als Book on Demand
herausgebracht habe. Normalerweise haben Autor:innen bei der Gestaltung ihrer Bücher ja nicht viel mitzureden. Deshalb war es ein spannendes Unterfangen, selbst nach einer Illustratorin zu suchen
(Claudia Kupfers Zeichnungen sind spritzig und witzig) und ein Buch genau nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Diesem Buch sind bereits weitere gefolgt, in Gerald Grunow (die beiden
Gurkengasse-Bände und Das Alien unter der Kappe) und Larysa Golik (Die Seilbahn zum Mond) habe ich talentierte Illustrator:innen für meine Geschichten gefunden. Ein
großer Erfolg war mein Jugendroman Feuernebel, der 2006 im Fischer Schatzinsel-Verlag herauskam.
2024 wird nun das Jahr der Wiederentdeckung einiger meiner Geschichten. Mit Jessica Meserve als Illustratorin und in völlig neuer Gestaltung kam im NordSüd-Verlag mein Bilderbuch Wozu ist ein Papa da? wieder heraus, zeitgleich unter dem Titel The Best Daddy of All in einer englischsprachigen Ausgabe bei NorthSouth Books, New York. Die Lizenzen für die englische, italienische und französische Übersetzung wurden bereits verkauft. Der Verlag hat inzwischen bezüglich eines Mama-Buches angefragt, ein erster Entwurft ist mittlerweile entstanden. Inzwischen habe ich auch meine Kinderbücher Die Seilbahn zum Mond, Das Alien unter der Kappe und Benedikt und die Schmetterlingsmenschen sowie den Jugendroman Feuernebel neu überarbeitet und in schönen Neuausgaben veröffentlicht.
Zu meinem Sechziger machte ich mir selbst ein Geschenk und brachte mit Magische Momente eine
"Liebeserklärung an die stärksten Szenen des Kinos" heraus. In diesem Sachbuch habe ich Essays zu den meiner Meinung nach intensivsten Gänsehautmomenten des Films gesammlt, einige der Texte
entstanden schon vor zwanzig Jahren, andere erst vor Kurzem. Anhand der Auswahl lässt sich meine filmische Sozialisierung nachvollziehen, die Erinnerung an bereits liebgewonnene Filmszenen
wechselt sich mit der Entdeckung noch unbekannter ab. Dass mir kein Geringerer als Michael Haneke in einem handschriftlichen Schreiben zu dem "interessanten Buch" gratulierte, macht mich
stolz.
Ich selbst habe es nicht so gern, wenn man meine Bücher in Schubladen, das Alter der Zielgruppe betreffend, legt. Ich glaube, dass im Bereich Jugend/Erwachsenenliteratur die Grenzen fließend sind. Und ein gutes Kinder- oder Jugendbuch ist, denke ich, für Erwachsene auch immer ein Lesevergnügen. Gute Beispiele dafür sind Bücher einige meiner Lieblingsautor:innen Roald Dahl, Mats Wahl, Gary Paulsen, Josef Holub und Christine Nöstlinger. Zu meinen liebsten Autor:innen aus der "Erwachsenenabteilung" zählen John Irving, Patricia Highsmith, Ray Bradbury, Flannery O'Connor, Ernest Hemingway und Gabriel García Márquez.
Ich freue mich über jede Leserin und jeden Leser, die sich darauf einlassen, mit mir gemeinsam die Welten meiner
Fantasie zu bereisen.